Vierte Hilfsreise nach Nepal – drei Wochen Hilfe vor Ort

07.-28.03.2018

Hartmut Darmstadt, der seit dem Tsunami 2004 Hilfsprojekte an der Südküste Sri Lankas betreut, hat vor 2 Jahren ein neues Hilfsprogramm in Nepal, einem der ärmsten Ländern Südasiens, begonnen. Seit 28 Jahren hat er das Land bereits achtmal bereist und kommt gerade von seiner 4. Hilfsreise zurück. Mit einer Gruppe von Helfern war er diesmal 3 Wochen unterwegs, mit Bianca Geirhos aus Biebergemünd, Kurt Hahn aus Altengronau sowie Axel Wellpott und Reginald Thornton, beide aus Berlin. So machte sich die Gruppe am 7. März mit riesigem Gepäck, u. a. über 80 Kuscheltieren, 3 gebrauchten Laptops und über 12 000 Euro Spenden, davon ein Teil von Biancas Arbeitgeber, dem Fachlabor W. Klee für grazile Kieferorthopädie in Frankfurt, auf den Weg in die 2 Millionen-Metropole Kathmandu, um auf einer Rundreise gemeinsam vor Ort zu entscheiden, wo Hilfe am sinnvollsten eingesetzt werden kann. Schon beim Landeanflug mit unzähligen Warte-schleifen über dem dunstigen Talkessel in 1300 m Höhe und bei der ersten Stadtdurch-querung zeigten sich die kaum zu lösenden Probleme. Die Menschen scheinen im Ver-kehrschaos – weitgehend ohne Ampelanlagen und öffentliche Verkehrsmittel - im Staub und Schmutz fast zu ersticken.

Nach der Besichtigung einiger Hauptsehenswürdigkeiten lernte die Gruppe bereits am 2. Tag ein besonderes Projekt kennen: die „Ofenmacher“. Die für den Ofenbau in Nepal Ver-antwortliche Anita Badal, früher zusammen mit Christa Drigalla Krankenschwester in ei-ner chirurgischen Klinik bei Kathmandu, führte die Gruppe persönlich in die Bergregion von Nagarkot, um die Wirkung dieser rauchfreien Lehmöfen zu demonstrieren: Vorbeu-gung von Gesundheitsrisiken und Brandunfällen, Halbierung des Brennholzbedarfs, deut-liche Reduzierung der CO2-Emissionen, … , weit über 60 000 dieser Öfen wurden inzwi-schen in Nepal, auch in weit abgelegenen Gebieten gebaut – und ein Ofen kostet umge-rechnet nur 10 Euro, siehe www.ofenmacher.org . So entschied die Gruppe, weitere 250 Öfen zu finanzieren.

Die Reise ging weiter über Bharatpur nach Sauraha am Rande des Chitwan Nationalparks (6-10 Stunden Busfahrt für nur 140 km), wo Hartmut Darmstadt in den letzten Jahren schon zwei Waisenhäuser unterstützt hatte. Am selben Abend konnten bereits die 50 Kuscheltiere, die die Klasse 3b der Brüder-Grimm-Schule Steinau mit ihrer Lehrerin Terry Strissel gespendet hatten und zwei der gebrauchten Laptops an die Waisenkinder des Orphan Children Center in Sauraha unter großer Freude verteilt werden. Vier Tage wohnten sie im „Garden of Dreams“, eine private Anlage, die von Binod, dem Sohn der besonders herzlichen Heimmutter Aama geleitet wird und hatten so täglich Kontakt zu den 12 Waisenkindern und finanzierten hier für die Sicherheit der Kinder mit 1500 € den Bau einer Mauer zur Straße sowie den Lebensunterhalt für 1 bis 2 Monate. Dazwischen gab es auf einigen Dschungeltouren zu Fuß und mit dem Kanu spannende Begegnungen mit Panzernashörnern, Elefanten, Krokodilen und frischen Tigerspuren. Von Sauraha aus besuchte die Gruppe schließlich auch das neugebaute Waisenkinderhaus „Rise up“ in Bharatpur mit zwei angeschlossenen Kindergärten, kaufte für die 18 Kinder neue Schuhe und unterstützte mit knapp 2000 € die weitere Finanzierung der neuen Anlage.

Vier Tage in Pokhara am Fuß der Annapurnakette standen weiter auf dem Programm. Von hier aus besuchte die Reisegruppe das wenige Kilometer entfernte Kinderdorf der „Nepalhilfe eV“ (www.nepalhilfe.de). Auch hier wurde die Gruppe von den Kindern mit selbst gepflückten Blumen sehr herzlich empfangen. Alexander Schmidt, der das Kinderdorf in Bhakunde vor fast 25 Jahren gegründet hatte, ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe selbst durch die weitläufige Anlage mit vier größeren Wohneinheiten mit z. Zt. 84 Kindern zu führen, außerdem befinden sich hier Gärten mit Obst- und Gemüseanbau, Fischzucht, Ziegenhaltung, Treibhäuser, eine eigene Grundschule und ausreichend Raum für kindliches Spielen und sogar eine eigene Solarstrom- und Biogasanlage. Die älteren Waisenkinder ziehen nach Beendigung des 8. Schuljahres ins zugehörige Hostel in Kathmandu, um hier eine Ausbildung zu absolvieren. Für beide Einrichtungen wurden jeweils 2000 € Spenden zugesagt.

Zu einer Nepalreise gehört natürlich auch eine Trekkingtour im Himalaya. Drei Tage stan-den noch zur Verfügung, um bei einer Rundtour nach Ghorepani auch den Poon Hill in 3200 m Höhe zu besteigen mit wunderschönen Blicken auf die Dhaulagiri- und Anna-purnakette und die Trekkingtour führte durch rotblühende Rhododrenwälder mit immer wieder wunderschönen Ausblicken auf die schneebedeckten Achttausender.

Zurück in Kathmandu wartete noch ein Programmpunkt, der Besuch von Elvira’s Child-ren‘s Home in der Nähe des Swayambhunath-Tempels, das von Rachana liebevoll organi-siert wird und auch hier konnte die Gruppe mit 2000 € die schulische Ausbildung der 18 Waisenkinder unterstützen.

Zu unterschiedlichen Terminen reisten die Teilnehmer nach Hause zurück, erfüllt von der Herzlichkeit der Nepalesen, mit vielen neuen Freundschaften und einmaligen Eindrücken und Erlebnissen.

Nepal gehört zu den ärmsten Ländern Südasiens, nur 65 % der Erwachsenen können lesen und schreiben und unzählige Menschen wurden durch die schweren Erdbeben im April und Mai 2015 zusätzlich in Armut gestürzt. Wer die Hilfsprojekte weiterhin unterstützen möchte, kann folgendes Spendenkonto benutzen:

Hartmut Darmstadt, IBAN DE52 5306 0180 0002 1156 62, Stichwort „Nepalhilfe“,

weitere Infos unter www.hartmutdarmstadt.de