SÜDASIEN – SOMMER 2003

SRI LANKA - SINGAPUR - MALAYSIA - THAILAND - KAMBODSCHA

Hikkaduwa, 30.07.03

 Wieder mal bin ich aufgebrochen zu einer kleineren Asien-Rundreise. 10 Tage hatte ich gerade einen Zwischenaufenthalt in Sri Lanka und war von Hikkaduwa aus 8 Tage mit dem Motarrad entlang der Südküste unterwegs, wohnte eine Woche bei meiner befreundeten Familie in Ahangama, wo ich das neuerworbene - von mir mitfinanzierte - Tuktuk (Dreiradtaxi) vorfand und hatte sogleich auch Gelegenheit, mich als "Taxifahrer" zu betätigen. Jeden Tag badeten wir in besonders geschützten Buchten, da das Baden an normalen Stränden zur jetzigen Monsunzeit mit heftigem Wind und hohen Wellen zu gefährlich ist. Mit dem Motorrad war ich von hier aus auch 3 Tage unterwegs in die alte Königsstadt Tissamaharama, wo ich wiederum bei Bekannten in einem neu erworbenen Hotel wohnen konnte. Mit Niel, einem früheren Safariführer, jetzt Fahrer in Kandy erlebte ich eine besondere Motorradsafaritour im Yalapark (normalerweise nur mit Jeeps möglich) und sahen etliche Krokodile, zahlreiche Vogelarten und auch einen Elefanten. Nach der gestrigen Abschiedsfeier bei meinen Freunden in Ahangama mit besonderen Drinks, etlichen Vorspeisen, Tanz und einem ausgiebigen Mitternachtsdinner bin ich heute morgen nach Hikkaduwa zurückgekehrt und werde in wenigen Stunden mit dem Zug nach Colombo /Negombo aufbrechen, um dann morgen früh mit Emirates nach Singapur weiterzufliegen. Meine weitere Reiseroute ist noch offen, wenn möglich werde ich von Singapur aus nach Cebu (Philippinen) fliegen, um dort noch einige neue Gebiete zu erkunden und dann nach Thailand weiterfliegen, auf jeden Fall geht mein Rückflug am 27./28.08. von Bangkok über Dubai zurück nach Frankfurt. Also lasst euch überraschen. Alles Gute und schöne erholsame Ferien wünscht euch Hartmut.

 

Bangkok, 15.08.03 

Heute habe ich nach 2-wöchiger Reise von Singapur über Malaysia und Südthailand mal wieder Bangkok erreicht und wohne wieder in der Nähe der berühmt-berüchtigten Kaosan Road. wo ab nachmittags bis in den frühen Morgen so richtig was los ist. In Singapur blieb ich nur 1 1/2 Tage, um meine Weiterreise zu organisieren, meine Lieblinsplätze aufzusuchen, darunter auch so so einige besondere Foodmarkets und mal wieder den Aufstieg zum 70. Stock des Raffles-Centers, um die fantastische Aussicht auf die City zu genießen. Seit meinem letzten Auifenthalt vor 2 1/2 Jahren hat sich hier schon wieder einiges verändert, neue Stadtteile entstanden, darunter auch ein supermodernes Kulturzentrum für Oper und Theater, und immer wieder neue Shoppingcenter schießen aus dem Boden. Da die Flüge von Singapur aus auf die Philippinen doch nicht so günstig waren, bin ich mal wieder durch Malaysia und Südthailand gereist, von Insel zu Insel entlang der Ostküste gesprungen - an der Westküste tobt zur Zeit der Südwestmonsun mit kräftigen Winden und Regengüssen - nach 14 Jahren besuchte ich mal wieder die Insel Tioman, die damals noch zu den 10 schönsten Inseln der Welt zählte, inzwischen sind viele Strände leider zu sehr verbaut, auf den Perhentian Inseln hat sich inzwischen auch schon sehr viel verändert, aber hier ist es immer noch sehr angenehm und gibt noch schöne Korallenriffe, an einem Morgen habe ich hier einen Riffhai gesichtet und bin bei einer organisierten Tour auch mit einigen Schildkröten geschwommen. Beim Grenzübertritt nach Thailand habe ich mich wieder richtig wohl gefühlt, das Leben ist hier doch viel ungezwungener und freier und habe vor der 10-stündigen Zugfahrt nach Surat Thani gleich mein erstes Thaiessen genossen. Mit einer Nachtfähre mit ca.100 Matratzenlagern gings gleich weiter nach Ko Samui, wo ich zwei Bekannte aus Schlüchtern traf. Auf einer abwechslungsreichen Tagestour mit Motorbikes haben wir die Insel umrundet - vor 18 Jahren habe ich hier meine ersten Motoraderfahrungen gemacht - und eine Tempelanlage (Big Buddha Beach) und die schon sehr touristischen Strände im Osten besichtigt, kleine Treckingtouren zu Wasserfällen unternommen und auf einem Elefanten geritten. 3 Tage haben wir uns dann noch in "ruhigen Buchten" - laute Diskomusik bis 4 Uhr morgens - auf der Insel Ko Phangan erholt und wollten eigentlich noch die Fullmoonparty an der Hat Rin Bucht miterleben, aber wir sind dann doch noch am Tag dieses Ereignisses weitergereist, die beiden zurück nach Ko Samui und ich über Ko Tao nach Chumpong. Auf der Insel Ko Tao habe ich noch einen Tag in einer besonders interessanten Bucht an der Ostküste verbracht, wo noch regelmäßig Haie auftauchen, und so bin ich dann auch auf meiner ersten Schnorcheltour noch vor dem Frühstück 9 Haien begegnet und hatte auch schon gar keine Angst mehr, gegen Mittag habe ich dann noch einige angetroffen und versuchte ihnen zu folgen - mit sehr geringem Erfolg!!! Gestern habe ich schließlich mit dem Nachtbus Bangkok erreicht und gleich für morgen eine Flug nach Phnom Penh gebucht, werde also einige Tage in Kambodscha bleiben, um die Hauptstadt und vor allem die riesige Tempelanlage von "Angkor Wat" zu besichtigen. Hier ist es jetzt so richtig heiß, wie ihr es wohl in den letzten Wochen in Deutschland erlebt habt. Und wenn man hier selbst am Abend aus den klimatisierten Geschäftsräumen hinauskommt, denkt man, die Heizung wäre draußen voll aufgedreht.

So wünsche ich euch noch schöne und erholsame Sommertage, in zwei Wochen bin ich dann auch wieder zurück.

Bis dahin viele liebe Grüße von Hartmut

 

Schlüchtern, 29.08.03

Gestern nachmittag bin ich nach langem Flug mit 9 Stunden Aufenthalt in Dubai wieder gut zu Hause angekommen und will vom letzten Teil meiner Reise noch kurz berichten.

Insgesamt war ich ich 5 1/2 Wochen unterwegs in 5 Ländern, 12 Tage mit dem Motorrad, 60 Stunden mit Bus oder Zug und ca. 30 Stunden mit dem Schiff oder kleineren Booten.

Ein besonderer Höhepunkt war eine 5-tägige Tour von Bangkok aus nach Kambodscha. Schon bei der Ankunft am Flughafen in Phnom Penh war es äußerst interessant, wie etwa 10 Beamte an einem langen Tresen das Visum in Fließbandarbeit erstellten. Mit einem Motorradtaxi - die Straßen sind voller Mopeds, Fahrräder und Rikschas - wurde ich in die Stadt gebracht und konnte die Fahrt gleich zu einer halbtägigen Besichtigungstour ausdehnen, besonders sehenswert der Königspalast, die Silberpagoda und einige buddhistische Tempel. Aber auch die Folgen des 20 Jahre anhaltenden Bürgerkriegs der Roten Khmer sind noch sichtbar, überall im Land sieht man von Landminen verstümmelte Menschen, aber das berühmte Lächeln und die Freundlichkeit der Menschen sind trotz Allem nicht verloren gegangen.

Am nächsten Tag fuhr ich 5 Stunden mit einem Schnellboot nach Siem Reap (Angkor Wat) den Tonle Sap flussaufwärts, der sich im Oberlauf zu einem rieigen See ausweitet. Vom Dach des Bootes aus hatte ich beste Gelegenheit, das Leben am und auf dem Fluss, z. T. in großen Hausbootsiedlungen zu beobachten. Zwei Tage nahm ich mir Zeit - wieder mit einem Motorradtaxi - die etwa 1000 Jahre alten Tempelanlagen von Angkor zu besichtigen und das war wirklich so mit das Beste, was ich je gesehen habe: Tempel mit wunderschönen Steinmetzarbeiten, einige Tempel noch umschlungen von den Wurzeln einiger Urwaldriesen... Am dritten Tag entschied ich mich spontan wegen der Schlechtwetterlage, vorzeitig mit dem Bus nach Bangkok zurückzufahren. Die Strecke von Angkor Wat bis zur thailändischen Grenze ist ja schon abenteuerlich genug, aber als wir dann Stunden vor einer zerbrochenen Brücke standen, machten wir uns Touristen auf, den Fluss anders zu überqueren. Wir sahen schon, wie Motorräder auf schmalen, leicht kippenden Booten, nicht größer als Einbaumboote waghalsig ans andere Ufer befördert wurden. Als die Touristen dann jeweils zu Viert mit entsprechendem Gepäck einstiegen, hing die Bootskante nur noch 1 cm über der Wasseroberfläche und die Boote füllten sich unterwegs zur Hälfte mit Wasser. Sorge hatte ich eigentlich mehr um die Fotoausrüstung. So blieb uns noch die andere Möglichkeit, uns am Brückengeländer etwa auf 5 Meter Länge bei schwindelerregender Höhe außen entlang zu hangeln. Aber das klappte dann auch. Und die 50 km zur Grenze schafften wir auch irgendwie mit Pickups und gerade noch rechtzeitig, kurz bevor die Grenze um 17 Uhr dicht gemacht wurde. In Thailand - wie nicht anders zu erwarten - wurden wir schon mit Minibussen erwartet, die uns in rasendem Tempo in 3 Stunden!!! nach Bangkok zurückbrachten. Überhaupt ist das Reisen in Thailand so perfekt organisiert, wie ich es in keinem anderen Land je erlebt habe,

Eine Woche hatte ich nun noch Zeit und entschied mich, mal wieder den Norden Thailands zu besuchen, fuhr mit einem Nachtbus nach Chiang Khong am Mekongfluss, der Grenze zu Laos, wo ich mich 2 Tage bei Freunden in einem bekannten Guesthouse aufhielt und mich mal wieder im Thaikochen übte und fuhr dann über Chiangrai und weiter mit Boot und Bus nach Chiangmai. Dort mietete ich mir zum Abschluss der Reise nochmals ein Motorrad (Honda Dream) und drehte eine wunderschöne Tour mit einigen Besichtigungen und dem Besuch des berühmten Elefantencamps Mae Sa (ca. 75 Elefanten) und weiter bei starken Regengüssen durch die gewaltige Berglandschaft rund um Chiangmai, bevor ich abends mit dem Flieger nach Bangkok zurückkehrte. Den letzen Tag verbrachte ich hier mit Einkaufsbummel rund um die Kaosan Road und musste leider am Abend Abschied nehmen und den Rückflug antreten. Aber die Erinnerungen an die vielen schönen Orte und besonderen Begegnungen mit Menschen werden bleiben und auch diese Reise - nicht zuletzt auch durch die vielen Bilder (21 Diafilme) – unvergessen machen.

Viele von euch werde ich in den nächsten Tagen oder Wochen wiedersehen und so grüße ich euch bis dahin ganz herzlich, euer Hartmut